„2.000 Meter von Andriivka“: Eine Dokumentation über den Krieg in der Ukraine aus nächster Nähe

Dokumentarfilmkritik von Mstyslav Chernov (Ukraine-USA, 1h51). Im Kino ab 24. September ★★★★☆
Von Nicolas Schaller
„2.000 Meter von Andriivka“, ein Dokumentarfilm von Mstyslav Chernov. MSTYSLAV TSCHERNOV
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Die Schützengräben, der lauernde, unsichtbare Feind, der Dreck, die Bomben, die Angst, der Mut, die Erschöpfung und überall der Tod. Bis auf wenige Details könnten wir uns im Jahr 1916 befinden, wie in „Wege zum Ruhm“, oder im Jahr 1944, wie in „Der Soldat James Ryan“. Wir befinden uns heute in der Ukraine, und das ist keine Fiktion. Im September 2023 filmte der Reporter Mstyslav Chernov ( „20 Tage in Mariupol“ ) unter anderem mit an den Helmen der Soldaten befestigten Minikameras die Offensive einer ukrainischen Angriffsbrigade zur Rückeroberung des Dorfes Andriivka von den Russen. Das sind nur zwei kurze Kilometer, die man durch einen schmalen Streifen kahler Bäume zwischen zwei Minenfeldern zurücklegen muss, aus denen manche nie wieder herauskommen werden. Sein kraftvoller filmischer Dokumentarfilm zählt sofort zu den stärksten Filmen vom und über den Krieg – jenen Dreck, den keine Drohne oder Präzisionstechnologie jemals beseitigen wird.
Le Nouvel Observateur